1.12.2004 | Glonk, Glonk, Glonk

72 Stunden am Schiff erschienen mir sehr lang, doch die Zeit verging schneller als ich dachte, und Yannik konnte sich schon am ersten Tag den Weg vom Oberdeck bis zu unserer Kabine im Deck 3 auswendig merken, was angesichts der Schiffsarchitektonik eine Meisterleistung im Orientierungslauf war.


In der Türkei angekommen ging es - auf mir bereits bekannten Spuren (erste Reise alptoalp) - an der türkischen Ägäis entlang, bis eines Abends ein mysteriöses Glonk-Glonk-Geräusch aus dem Motorraum hörbar war und der Motor unweigerlich zum Stillstand kam.
Da mir solche Situationen nach 17 Jahren VW-Bus nicht mehr ganz fremd waren, machte ich das einzig Richtige: ich ließ den Bus Bus sein und ging mit den Kindern erstmal einkaufen und essen.
Erst am nächsten Tag widmete ich mich dem Problem und konnte den Bus bis zu einer Werkstatt runterrollen lassen. Von dort wurde er zu Selva´s Werkstatt geschleppt, zerlegt und begutachtet.

Drei Tage sollte die Reparatur des Kolben, der vom Ventil zerstört wurde, dauern, und nach vier Stunden war bereits das Ersatzauto des ÖAMTC vor Ort, mit dem wir die nächsten Tage die Umgebung von Marmaris erkundeten.
Bald stellte sich richtig Urlaubsstimmung ein, obwohl es nicht sehr erfreulich war, nach so kurzer Fahrt schon einen Motorschaden zu haben. Doch es zeigte mir, dass man auch alleine mit drei Kindern solche Probleme bewältigen konnte und dieses Wissen gab mir Zuversicht für die nächsten Herausforderungen.
Der Bus war nach drei Tagen wieder startklar und je weiter wir nach Osten fuhren, desto wärmer wurde es. Nachdem wir kurz vor Antalya nochmals durch den Schnee mussten, konnten wir bei Alanya das erste Mal ins Meer springen.

Wenn die Kinder schnorchelten, begleitete ich sie am Ufer, wenn ich schnorchelte, sie mich. Das Reisen mit den Kindern klappte also sehr gut, und nach einem Aufenthalt bei einer türkischen Familie fuhren wir weiter in das „Land mit der lustigen Schrift“.

 

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