11.12.2004 | Drei Kreuzritter und ein Burgfräulein

Bevor wir nach Syrien kamen, hatte ich wenig Ahnung über dieses von manchen als Schurkenstaat bezeichnete Land, doch als wir den klapprigsten aller VW-Busse, die ich je noch fahrend gesehen hatte, überholten, wusste ich, dass zumindest der Bus hier Freunde findet.

Freundlich waren aber auch unsere Artgenossen, und wir sausten auf den Spuren der Kreuzritter von Burg zu Burg. Den klassischen Reiseführer tauschten wir gegen die Kinderbuchreihe „WAS IST WAS - Die Kreuzritter“ und wurden so kindergerecht über die alten Kulturen und noch sehr gut erhaltenen Burgen Saladins & Co informiert.
Die Kinder waren ja bereits vorbereitet worden, denn das Jahresthema im Kindergarten waren auch die Ritter. Und nun erforschten die Kinder selbst dunkle Gänge und hohe Türme und spähten durch kleine Fenster auf die karge syrische Landschaft.

In dieser kargen Landschaft passierte es dann auch, dass nach einer Klopause der Bus nicht mehr anspringen wollte. Das Problem war bekannt und auch dessen Lösung: Einer musste mit dem Hammer auf den Starter klopfen, während ein Helfer den Startknopf drückte (der wurde in Panama installiert, als das Zündschloss versagte). Da ich zu diesem Zwecke einen zweiten Fachmann brauchte, wurde Yannik in das Starten eingeschult, und bald tuckerte der Motor wieder vor sich hin.
Doch wohin sollte er noch tuckern? Ich hatte mir im Vorfeld keine Gedanken gemacht, wie wir wieder zurückkommen sollten, doch je weiter wir nach Süden fuhren, desto mehr stellte sich diese Frage.
Allein der Gedanke an eine Rückkehr auf dem Landweg durch die Türkei ließ mich angesichts der Temperaturen erschaudern. Und auch eine Fähre von Israel nach Griechenland konnte ich nicht ausfindig machen. In einem Hotel in Damaskus wurde mir dann das „Wadi Rum“ in Jordanien beschrieben und dann war klar, dass dies das nächste Ziel unserer Reise werden sollte.

 

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