11.12.2005 | Von Flugstrapazen und Pyramiden

In Athen um 1:15h in der Früh los zu fliegen und um 3:20h in Tel Aviv anzukommen, ist wohl ziemlich das Ungünstigste, was man sich mit drei Kindern vorstellen kann, aber auch das Billigste.

Ein-Stern-Hotel "Airport"

Nachdem wir es uns nach dem Flug in den frühen Morgenstunden unter einer Stiege am Flughafen noch gemütlich gemacht hatten, ging es dann vom Flughafen mit dem Zug nach Haifa, wo unser Bus sein sollte. Tatsächlich war er auch schon da und wartete nur darauf, von uns abgeholt zu werden, doch beim Zoll trat das erste Problem auf: er hatte keine Versicherung. Die bekam er auch an diesem Tag nicht mehr, und die grüne Versicherungskarte hatte ich leider nicht dabei. Wer denkt auch schon, wenn er nach Afrika fährt, an die grüne Versicherungskarte?

Am nächsten Tag sollte alles besser werden: ich organisierte für den Vormittag einen Babysitter, denn Kinder dürfen nicht in den Hafen, und wartete erst einmal eine Stunde auf das Fax von der Versicherung. Dann dauerte es noch ein Weilchen bis ich durchgesetzt hatte, dass ich nicht das von der Agentur überhöht angegebene Gewicht des Busses zahlen muss. Zwischendurch wurde der Babysitter noch abgelöst, weil es schon Nachmittag war, doch endlich - so gegen drei herum - fuhr ich im zweiten Gang aus dem Hafen, denn der dritte und vierte Gang waren wohl irgendwo auf hoher See verloren gegangen, jedenfalls funktionierten sie nicht mehr.

Doch auch dieses Problem sollte am nächsten Tag besser werden. Nach einem kurzen Werkstattaufenthalt sausten wir dann in zwei Tagen (wieder mit drittem und viertem Gang) durch Israel, änderten unseren ursprünglichen Plan durch Gaza zu fahren und fuhren so bei Taba über die ägyptische Grenze. Aller negativen Berichte zum Trotz stellte der Grenzübergang kein Problem dar, vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich aus Mittelamerika chaotischere Grenzübergänge gewohnt bin. Klar, es dauerte schon drei Stunden obwohl wir die einzigen am Grenzübergang waren, aber während wir auf so manche Dinge warten mussten, blieb wenigstens Zeit für ein „Uno-Spiel“ mit den Kids.

Bisher klingt das vielleicht ja alles nicht sehr verlockend, doch das erste Camp, das wir am Golf von Aquapa ansteuerten, erwies sich prompt als idyllischer Glücksgriff und wir entspannen drei Tage am Stück bei Sanddünen, bunten Fischen und gemütlicher Atmosphäre.

Basara Camp - Ihren alten Teppich können Sie gleich da lassen!

Die anschließende Fahrt quer durch den Sinai war atemberaubend und entschädigte ein weiteres Mal für die Anfangsstrapazen.

Ist da jemand?

Am Fuße des Mount Moses (dort, wo der famose Dornbusch zu brennen begann) wurde genächtigt, und nach einem langen Fahrtag ging es weiter zum nächsten Höhepunkt.

Fünf Leute, vier Nasen

Das Sinnbild Ägyptens - keiner aus Yanniks Klasse, der sie nicht kannte - und nun stehen sie vor uns: die Pyramiden. Nachdem wir uns durch den dichten Verkehr Kairos gekämpft hatten, herrschte hier am Plateau eine ganz eigene Stimmung. Der Lärm drang zwar noch herauf, doch die Pyramiden ziehen uns so in ihren Bann, das wir alles rundherum vergessen. Waren um 8 Uhr noch sehr wenige Leute hier, füllt sich das Areal gegen Mittag mit Menschenmassen. Doch genau so muss es ausgesehen haben, als sie erbaut wurden: Zehntausende waren auch damals beschäftigt die 2,6 Millionen Steine, jeder so schwer wie ein VW-Bus, aufeinander zu schlichten. Abends leerte sich das Plateau wieder und einmal noch genossen wir bei untergehender Sonne diesen geheimnisvollen Platz.

Riesentoblerone


Hier noch ein paar zusätzliche fotografische Eindrücke von diesem Teil der Reise:

Man beachte das Nummernschild

Suchrätsel

Geht ein Kamel durch ein Nadelöhr

 

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